16.03.2021
Die neuen Glückswege setzen auf maßvolle Bewegung als ein Element der Kneipp’schen Naturheilkunde. In Ottobeuren verbinden sie die Lebensstationen des „Wasserdoktors“ mit den Angeboten des Urlaubsortes.
Viele Wege führen nach Rom, aber nur 14 zum Glück – mit leichten Steigungen und ein paar Kilometern Länge. Ihr Ziel ist nicht weniger, als der Einklang zwischen Körper und Seele. Denn das ist der Kern der Kneipp’schen Philosophie, die den neuen Glückswegen im Unterallgäu als Leitfaden dient. Zwei der Wanderwege liegen in Sebastian Kneipps Heimat Ottobeuren: Ab Mai wandeln Besucher hier über die Glücksheimat-Runde auf den Spuren des „Wasserdoktors“ und mit der Glücksplaneten Tour gilt es, das Sonnensystem zu erkunden.
Sebastian Kneipp war in der Region um Ottobeuren
zuhause, hier spazierte er durch Wiesen und Wälder, genoss den Blick in die
weite Landschaft. Wer Kneipp ergründen will, ist auf der gut 13 Kilometer
langen Glücksheimat-Runde also genau richtig.
Über kleine Anstiege führt der Weg zuerst zur
Erich-Schickling-Stiftung, wo der gleichnamige Künstler seinen Traum vom Einklang
zwischen Natur, Architektur und Kunst verwirklichte. Weiter geht es durch Wald
und Wiesen zur einsam gelegenen ehemaligen Abtei Klosterwald. In Stephansried
dann können müde Beine neue Kraft schöpfen: Das Sebastian-Kneipp-Denkmal und
eine Kneippanlage erinnern hier an den berühmtesten Sohn des Ortes. Frisch
gestärkt lässt sich die letzte Etappe entlang der sanften Bachlandschaft des
Biotops Westliche Günz richtig genießen. Links des Weges liegt der
Bach-Auenwald mit seinen schönen alten Silberweiden, rechts das Hundsmoor mit
Infostationen über die seltene Flora und Fauna. Seit Kneipp hat sich hier nicht
viel verändert. Der ursprüngliche Moorkomplex besteht noch heute aus
moosreichen Wiesen, Torfmoosflächen, Feuchtgebüsch und -wald – für Kneipp bewahrt
er „die Essenz der Natur“.
Inspirieren ließ sich der Geistliche aber auch von den
Weiten des Weltalls. So ist die Glücksplaneten Tour ein geradezu himmlisches
Naturerlebnis. Entlang der Strecke stellen elf Steinsäulen den Aufbau des
Sonnensystems dar. Der Clou: Jeder Meter des sechs Kilometer langen Rundwegs
entspricht einer Million Kilometer im All bei einem Maßstab von 1:1000.000.000
(1 Milliarde). So wandert man umgerechnet in kometenhafter dreifacher
Lichtgeschwindigkeit.
Der erste Höhepunkt der Wanderung lässt nicht lange
auf sich warten - das Wahrzeichen von Ottobeuren: die spätbarocke Basilika
zählt unter anderem zu den Hauptattraktionen der Oberschwäbischen Barockstraße.
Sebastian Kneipp wurde hier getauft und feierte in der Kirche sein erstes Heiliges
Messopfer.
Berühmt wurde der Pfarrer freilich mit seiner
Gesundheitslehre, nach der sich auch die Landschaftsgestaltung im
Kneipp-Aktiv-Park richtet. Hier kann eine erste Kneipp-Pause eingelegt werden –
im Meditationsgarten, am Arm- und Tretbecken oder auf der Himmelstreppe, die zu
Ruheplätzen führt. Weiter geht es in den Bannwald, eines der schönsten Waldgebiete des Allgäus. Der leichte Anstieg
wird mit einer herrlichen Sicht auf Ottobeuren belohnt, die bald mit dem
spannenden Einblick in den Sternenhimmel konkurriert, den die Allgäuer
Volkssternwarte mit einem 60 cm-Spiegelteleskop bietet. Und für eine letzte
Dosis Kneipp wartet auf dem Rückweg entlang des idyllischen Motzabachs noch
eine Kneippanlage.
Infos: Touristikamt
Kur & Kultur Ottobeuren, Tel. +49 (0)8332/9219-50
touristikamt@ottobeuren.de, www.ottobeuren.de
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